Upcycling ist nichts Neues. Aus Altem etwas Neues zu schaffen wurde früher schon gemacht. Ich kann mich daran erinnern, dass meine Mutter alte T-Shirts oder Unterwäsche als Putzlappen oder Brötchentüten für den Biomüll verwendet hat. Das waren noch Zeiten!

Upcycling bedeutet also, dass man abgenutzte oder defekte Alltagsgegenstände kreativ zweckentfremdet und anders als ursprünglich gedacht weiternutzt, statt sie einfach wegzuschmeißen.

Leider leben wir in einer ziemlichen Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Wir selbst produzieren auch viel Müll (ich bin jedes Mal erstaunt, wenn ich den Müll zur gelben Tonne bringe, was sich da alles ansammelt) und ich denke immer wieder, dass das doch irgendwie weniger werden muss.  Alltägliche Sachen, die also eigentlich im Müll landen (Tetrapack, Glasflaschen, Eierkartons, Kronkorken etc.)  oder alte Vasen, alte Holzbretter, Stoffreste etc. fordern meine Kreativität heraus und ich frage mich immer zuerst, was ich daraus denn so alles machen könnte, damit es nicht im Müll landet. Beispiele zeige ich später im Blog noch auf.

Welche Gründe bewegen mich persönlich zum upcycling?   

  • ich vermeide Müll und schone somit die Umwelt
  • jeder kann es tun und somit einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten
  • es fordert meine Kreativität heraus
  • es macht mir unheimlich Spaß zu sehen, wie ein neues Produkt aus „Abfall“ entsteht
  • jedes Produkt ist ein Unikat
  • man kann gemeinsam mit Kindern basteln und dabei das Gefühl für Müllvermeidung näher bringen

Aber ist es nicht viel schöner, wenn man was Neues kauft, das noch nie jemandem zuvor gehört hat? Etwas das makellos ist, keine Ecken und Kanten hat, sauber ist etc.? Meine Meinung: Nur bedingt! Bei manchen Artikeln ist das durchaus der Fall (Schuhe z. B. würde ich nie gebraucht kaufen, da ekelt es mich sehr), aber Gegenstände, die dein Haus, deinen Garten oder Balkon verschönern finde ich absolut spannend, wenn sie gebraucht sind. Sie erzählen nämlich Geschichte!

Wir haben 2012 ein ca. 100 Jahre altes Haus mit Ökonomiegebäude und großem Garten gekauft. Fast jedes Zimmer war noch möbliert und ich finde oft noch Dinge in unserem “Heulager” (wir haben hier mal alles gebunkert, was wir nicht wegschmeißen wollten) bei denen ich ganz viele Bilder im Kopf habe, welche Verwendung diese früher wohl hatten.  Wir haben z. B. ein altes Radio aus den 50er Jahre gefunden, welches jetzt bei uns (geputzt) im Wohnzimmer steht. Die alten Schränke und einen kaputten Schreibtisch habe ich für meinen improvisierten Weihnachtsbasar als Stellfläche/Regale benutzt. Dadurch wurde eine ganz wunderbare Atmosphäre in der noch nicht fertigen Scheune geschaffen. Manchmal sehe ich auch Dinge auf dem Flohmarkt, finde sie schön, weiss aber aktuell noch nicht was sich daraus neues zaubern lässt. Solche Sachen stehen dann lange bei mir rum und irgendwann habe ich dann eine bestimmte Idee und da fällt mir es wieder ein, dass ich da doch mal was auf dem Flohmarkt gekauft habe.

Im nachfolgenden zeige ich dir gerne ein paar Beispiele und Ideen zum Upcycling.

Tetrapack upcyling:

Seit ich dieses Thema aktiv betreibe, hab ich allein von uns schon unzählige Milchtüten beiseite gelegt (wir sind 2 Erwachsene und 1 Kind und trinken gar nicht so viel Milch, ich am wenigsten). Sicher fragst du dich, was man aus Milchtüten so alles machen kann? Da gibt es z. B.

  • Übertöpfe für kleine Pflanzen
  • Teelichthalter oder Teelichtaufhänger
  • Taschen für kleine Geschenke
  • Handy- und Stiftetaschen

 

Kronkorken upcycling:

Aus Kronkorken werden hübsche Geschenkeanhänger oder Christbaumschmuck, je nachdem was du gerne möchtest. Auch schön sind Kühlschrankmagnete, die werde ich zusammen in einem meiner Kinderbastelkurse mal machen (witzig ist auch, sie wie ein Emoji anzumalen). Es ist alles erlaubt was gefällt, das ist ja das was ich am Upcycling liebe!

Kronkorken-Upcycling

Glasflaschen upycyling:

Ich sammle so gut wie jede Flasche. Kleine Flaschen, große Flaschen, Tomatensoßenflaschen (heißt das so?) und vor allem Weinflaschen 🙂 Ich trinke sehr gerne Wein, da bleibt dann immer mal eine übrig, aber vor allem kann man gleich 2 Sachen upycylen. Den Korken und die Flasche! Von manchen Flaschen geht das Etikett nicht wirklich gut ab, die landen dann tatsächlich im Müll. Aber bei den meisten klappt das ganz gut. Besonders toll an den Flaschen finde ich, dass man sie als Vasen aber auch als Kerzenständer verwenden und somit ganz hübsch Tische damit dekorieren kann.

Dosen upcycling:

Großartig! Damit kann man ganz viele Sachen machen. Ein weiteres “Abfallprodukt” das ich liebe! Zu meinem Adventsbasar habe ich für die Grundschulklasse meines Sohnes wieder einen Advents”kranz” gebastelt. Das tolle an den Dosen ist, dass man sie nach Weihnachten wieder für etwas anderes verwenden kann, z. B. als Stiftehalter. Toll finde ich auch Pflanzen. Unten ein paar Löcher reingebohrt damit das Wasser ablaufen kann und du hast immer was für die Fensterbank oder den Gartentisch.

Nahrungsmittel upcycling

Ich nenn das mal jetzt so, denn eigentlich ist es das ja auch 🙂

Gestern erst habe ich alte Kartoffeln in den Garten gesetzt. Ich habe mir sagen lassen, dass sich diese ganz schnell vermehren sollen. Ich bin gespannt!

Kartoffel-Upcycling

Brotreste! Kann man auch verwerten. Ich habe hier 2 Lieblingsvarianten:

  1. Brotchips (das restliche noch nicht zu harte Brot in dünne Scheiben schneiden, mit Olivenöl beträufeln, salzen, Oregano drüberstreuen und ein paar Minuten in den Ofen, vorher in kleine Stücke schneiden) Wundervoll und das Haus duftet nach Pizza!
  2. Semmelbrösel (Altbrot, verwende ich auch für die besondere Note im selbstgebackenen Brot)

Das ist warum ich upcycling liebe! Es ist so vielfältig und ich bin immer wieder fasziniert was man aus “Abfall” oder alten Gegenständen zaubern kann. Unsere Umwelt sollte jedem wichtig sein. Ganz gleich ob ihr Sachen “upcyclet” oder einfach auf weniger Verpackung beim Einkaufen achtet. Wir leben gemeinsam auf dieser Erde und wir sollten sie schützen und sie gut behandeln. Man muss ja nicht penibelst auf Verpackung verzichten oder Dinge upcyclen, aber wenn jeder nur einen kleinen Beitrag leistet, dann kann man schon viel bewirken.

Das war mein erster Blog! Ich hatte viel Spaß am Schreiben und es werden weitere folgen. Wenn auch du Spaß dabei hattest, dann freue ich mich wenn du beim nächsten Mal wieder mit dabei bist!

Ganz liebe Grüße

Kerstin